Anwendung von Ultraschall

Aus Endopedia
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Die Anwendung von Ultraschall in der Endodontie ist ein immer noch wenig erforschtes Gebiet. Es lassen sich einige wenige Grundregeln ableiten:


  • 1) Die Dämpfung der Feile im Kanal ist von entscheidender Wichtigkeit. Bekommt die Feile Kontakt zur Kanalwand, ist die Schwingung nach apikal fast verloren. Deswegen ist es wichtig, die Feile frei im Kanal schwingen zu lassen. Diese sollte, falls möglich, in gekrümmten Kanälen vorgebogen werden


  • 2) Eine "passive" Arbeitsweise sollte angewendet werden. Das heisst, die Feile ist nicht aktiv im Kanal hin und her zu bewegen, sondern sollte nur im Kanal gehalten werden, ohne eine Bewegung auszuführen.


  • 3) Auf ein ausreichendes Volumen der Spüllösung sollte geachtet werden. Da die Spüllsysteme der meisten Geräte von den verwendeten Spüllösungen angegriffen (zerstört) werden, sollte einer passiven Spülung mit der Spritze und einer Kanüle der Vorzug gegeben werden. Es ist kein Nachteil gegenüber einer kontinuierlichen Zufuhr festzustellen. Neuere Geräte werden mit Peristaltikpumpen anstelle von Durchflusspumpen geliefert. Das ermöglicht eine kontinuierliche Spülung, ohne das Gerät zu beschädigen.


  • 4) Werden K-Feilen zum Aktivieren der Spüllösung benutzt, ist auf eine passive Arbeitsweise der Feile zu achten. Ansonsten können nicht unerhebliche Substanzabträge durch die Feile an der Kanalwand vorkommen. Diese Abtragungen können zur Stripperforationen oder apikalen Transportationen bis hin zu Stufenbildungen führen. Es gibt keinerlei Nachteile, einen einfachen, dünnen, runden Draht zur Aktivierung zu benutzen. Allerdings sollte man die Stirnfläche des Drahtes abrunden, da die Kanten ansonsten den gleichen Effekt wie eine K-Feile aufweisen können.


Über das erforderliche Volumen bei der Spülung der Wurzelkanäle gibt es bisher keine einheitliche Literatur. Siehe auch unter "Ultraschallsysteme".

Ein anderer Ansatz verfolgt die Möglichkeit, die Spülkanüle mit Ultraschall zu aktivieren und die Kanüle somit in zweifacher Weise zu bentuzen. Zum einen für die Zufuhr kontinuierlicher Spülung kurz vor dem Apex, zum anderen zur Aktivierung der Spüllösung. Wichtig: rein experimentelles Stadium, deswegen kann für diese Applikationsart keinerlei Empfehlung ausgesprochen werden.


Literatur

(bitte ergänzen):

Zur Datenlage der ALLEINIGEN orthograden Ultraschallaufbereitung bei Primärbehandlungen: Balto 2008 [1], Sequeira 2007 [2]


Zur ultraschallunterstützten Spülung(PUI = "passive ultrasonic irrigation"):

Gutarts 2005 In vivo debridement efficacy of ultrasonic irrigation following hand-rotary instrumentation in human mandibular molars

Burleson 2007 The in vivo evaluation of hand/rotary/ultrasound instrumentation in necrotic, human mandibular molars

In vivo Aufbereitung unterer Molaren mit anschliessender Extraktion und Untersuchung: Bessere Reinigung vor allem im Isthmusbereich mit Ultraschallunterstützung

Balto 2007 [3]

Van der Sluis 2007 [4]